Über uns

Hinterher wurde von Peter Hornung 2012 in München gegründet. Der gelernte Schreiner und Architekt betrieb 15 Jahre mit raw & fine eine kleine, aber feine Möbelmanufaktur im Glockenbachviertel mitten in München http://www.rawfine.de

In dieser Zeit entstanden hunderte von Projekten und nach all den Jahren waren die Kunden über die gesamte Stadt verteilt. Jedes Mal den Lieferwagen durch die enge Innenstadt zu bewegen, darauf hatte Peter irgendwann keine Lust und Zeit mehr. Es musste ein vielseitiger und robuster Fahrradanhänger her, mit dem man auch zu Fuß ohne Umladen ins Gebäude gehen kann. Und sowas gabs noch nicht.

Mit einer Werkstatt voller Sägen, Fräsen und Möglichkeiten und einem über die Jahre gewachsenen Netzwerk aus tollen Partnern entwickelte Peter fünf Prototypenserien. Schön, flexibel nutzbar, leicht zu reparieren und platzsparend unterzustellen sollte der Hinterher sein. Ein hochwertiges Werkzeug, das man gerne und lange Jahre benutzt, basierend auf den Kriterien der Nachhaltigkeitsökonomie. Hergestellt wird der Hinterher fast vollständig in der Region München.

Dieses konsequente Konzept hat international viel Aufmerksamkeit erhalten und Hinterher zahlreiche Auszeichnungen eingebracht, unter anderem den German Design Award, den Bundespreis EcoDesign, den European Business Award, den Umweltpreis der Stadt München und den Bayerischen Staatspreis für Innovation.

Ein sinnvolles Produkt

Von Anfang an war der Grundgedanke, ein sinnvolles Produkt herzustellen. Und nur weniges ist so sinnvoll und durchweg positiv, wie mit dem Fahrrad zu fahren. Das Fahrrad ist das effizienteste Fortbewegungsmittel der Menschheitsgeschichte. Mit minimaler Kraft können weite Distanzen zurückgelegt werden und das mit vergleichsweise hoher Geschwindigkeit. Dem Fahrrad oder E-Bike fehlt nur noch der Kofferraum, die Ladefläche für die größeren Dinge im Alltag.

Hier beginnt unsere Arbeit. Wir bauen Fahrradanhänger, die maximal flexibel eingesetzt werden können, die maximal einfach zu reparieren sind und die als rein mechanische Produkte viele Jahrzehnte ohne Softwareupdate überdauern. Dabei wollen wir dieses sinnvolle Produkt nicht auf “un-sinnvolle” Art und Weise herstellen oder verkaufen: Keine Billigproduktion in Asien mit langen Verkehrswegen, laxen Umwelt- und Sozialstandards in zweifelhaften politischen Regimen. Keinen Neuschrott, der nach wenigen Jahren den Geist aufgibt. Keine geplante Obsoleszenz, sondern maximale Reparierbarkeit. Aber auch keine Rabatt-Märchen, keine Sales, kein Sponsoring, keine Phantasie-Preise. Ehrliche Werkzeuge, die in Funktion, Herstellung und Preis keinen über den Tisch ziehen.

Wie muss ein Fahrradanhänger aussehen?

Wir haben uns die Frage gestellt, wie ein Fahrradanhänger aussehen muss, der maximal flexibel für die verschiedensten Transporte eingesetzt werden kann. Vom Einkauf bis zum Weihnachtsbaum, von der Wasserkiste bis zur Bierbank, vom Zelt bis zur Hundebox. Diese unübertroffene Flexibilität wird erreicht durch die Form und Details unseres Aluchassis. Wo andere Hersteller mit Rohren und Stoffbespannung arbeiten, was auf Kosten der Haltbarkeit geht, gehen wir in die Vollen. Unser Chassis ist komplett aus Aluminium CNC-gefräst, wird mit Präzisionsmaschinen gekantet und in den nahtlos überlappenden Ecken verschweißt. Durch diese hochpräzise Chassis-Konstruktion erhalten wir eine enorm steife und doch leichte Basis für unsere Anhänger. Der Transport von Kisten, Taschen oder Boxen wird vom umlaufenden Rand des Chassis genial vereinfacht, denn nichts kann mehr vom Anhänger herunterrutschen. Gleichzeitig ist der Rand nicht höher, als er sein muss, so dass auch überlange und sperrige Dinge mit dem Hinterher transportiert werden können. Zudem bieten die Seitenwände Öffnungen für Spanngurte und erlauben zahlreiche Befestigungspunkte für Zubehör. Dieses geniale Detail der Spanngurtöffnungen wurde mittlerweile von einigen Mitbewerbern mehr schlecht als Recht kopiert, so wie viele andere Ideen, die wir entwickelt haben. Letztlich ein Beweis für unsere Innovationskraft und die Qualität unserer Arbeit.

Hinterher wächst mit Ihren Anforderungen und lässt sich über die verschiedensten Lebensphasen gleichermaßen gut verwenden und jederzeit anpassen.

Wandlungsfähig

Unsere Anhänger lassen sich mit den verschiedensten Fortbewegungsmitteln nutzen und kombinieren. Ob mit dem Fahrrad, weiter zu Fuß, in Bus und Bahn oder auf der langen Wanderung - der Hinterher ist für fast alle dieser Fortbewegungsarten schon von Haus aus perfekt ausgerüstet oder lässt sich mit Zubehör dafür optimal anpassen. Dabei lassen sich diese Modi in wenigen Sekunden werkzeuglos wechseln. Weil man den Hinterher zudem mit ein paar Klicks in ein flaches Paket verwandeln kann, lässt er sich auch im Auto oder ICE problemlos transportieren und in jedem Keller, Flur oder der Garage platzsparend aufbewahren. Denn man benötigt nicht jeden Tag ein Lastenfahrrad oder einen Bollerwagen.

Ausgewogen

Wir suchen nach einer sinnvollen Balance aus Eigengewicht, Transportkapazität und Anhängergröße. Grundsatz dabei ist maximale Einfachheit bei größtmöglicher Qualität. Alles Überflüssige weglassen, um Platzbedarf, Gewicht, Serviceanfälligkeit usw. zu minimieren. Diese mühsame Suche nach optimalen Details ist enorm aufwendig und das Ergebnis erscheint manchmal unspektakulär, lässt sich jedoch kaum mehr verbessern.

Unsere Radl-Anhänger dürfen mit den entsprechenden Komponenten ein Gesamtgewicht bis zu 150 kg erreichen. Mit der entsprechenden Ausstattung vertragen sie sogar noch einiges mehr. Aber schon 100 kg sind eine ganze Menge und wir finden, dass das für die gegenwärtige Fahrradinfrastruktur (und die meisten Fahrräder und Ihre Fahrer) genug ist.

Es gibt Fahrradanhänger (und auch manche Lastenfahrräder), die noch höhere Zuladungen anstreben. Doch damit sind viele gravierende Nachteile verbunden und die Fahrzeuge verlieren immer mehr die Eigenschaften des Fahrrads und nähern sich der Motorrad- und KFZ-Technik an. Je mehr Gewicht ein Anhänger oder Lastenfahrrad laden soll, desto größer und schwerer müssen diese Systeme und Komponenten sein. Mit “Fahrradfahren” hat das dann nicht mehr viel zu tun.

Je größer und schwerer ein Anhänger oder Lastenrad ist, desto unpraktischer wird er im Alltag. Er wird zum Störfaktor auf dem Fahrradweg und man hat ebenso ein Abstell- und Parkplatzproblem wie die Kraftfahrzeuge. Auf der Straße steht er entweder mit den Autos im Stau oder ist bei fließendem Verkehr ein störend langsames System mit einem hohen Verkehrsflächenverbrauch bei vergleichsweise geringer Zuladung (im Vergleich zu einem Transporter oder LKW). Zudem steigt das Unfallrisiko und die Unfallschwere auf den Radwegen an, ebenso wie der technische Aufwand, wenn ein Anhänger für sehr große Lasten ausgelegt wird: Ein bei jedem Wetter funktionierendes Auflaufbremssystem wird erforderlich, sämtliche Bauteile müssen extrem verstärkt werden und sind damit weitestgehend Spezialteile oder kommen aus der Motorradtechnik.

Dies führt zu einer Kostenexplosion und einem deutlich erhöhten Service- und Wartungsaufwand. Wir verlassen definitiv den Bereich der Fahrradtechnik, die eigentlich auf Einfachheit und relativ überschaubaren Kosten basiert. Und dann wedelt der Schwanz mit dem Hund, denn diese schwer beladenen Transportsysteme werden praktisch nur noch motorisch bewegt, der Mensch trägt kaum mehr zur Antriebsleistung bei. In diesem Grenzbereich des professionellen Warentransports konkurrieren zahlreiche Hersteller um die sinnvolleren Fahrzeuge, bei denen das Eigengewicht, der Flächenverbrauch, die Reichweite und die Transportkapazität eine bessere Balance hinsichtlich der begrenzten Ressource Verkehrsfläche aufweisen können als riesige “Transportfahrräder”, die eigentlich auf der Radweginfrastruktur nichts zu suchen haben.

Wir selbst haben uns diese Erkenntnis eines idealen Größen-Kapazität-Kosten-Gleichgewichts hart erarbeitet, z.B. auch nach einigen aufwändigen Eigenentwicklungen wie dem E-Schubanhänger und dem Paletti (einem Anhänger zum Transport einer Europalette), für den wir den Bayerischen Staatspreis für Innovation bekommen haben. Manche dieser Projekte haben noch nicht den Weg in die Produktion gefunden, weil sie uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht sinnvoll erschienen.

Die technische Entwicklung beim E-Bike ist rasant: Alle paar Jahre gibt es die nächste Motorengeneration, alles entwickelt sich weiter. Wie schön ist es da, dass es noch Produkte wie unsere gibt, die nicht veralten können.

Ein Hinterher bewegt sich auf einem qualitativ so hohen Niveau, dass man ihn nur mit extrem viel Aufwand und Kosten überhaupt noch marginal verbessern könnte. Er veraltet deshalb nicht, sondern passt sich an Ihre Anforderungen an. Auch nach Jahren kann man ihn noch problemlos umbauen, erweitern, upgraden. Aus diesem Grund finden wir auch die Kombination aus Fahrrad oder E-Bike plus Anhänger so bestechend. Antrieb und Ladefläche sind getrennt, so daß aus jedem Fahrrad ein Lastenrad wird und der Anhänger all die Vorteile eines hochwertigen, aber einfach aufgebauten Produkts behalten kann. Ohne viel Wartungsaufwand oder Serviceanfälligkeit. Die Ladefläche kann jederzeit flexibel angekoppelt werden. Und jeder ambitionierte Radfahrer weiss, wie wichtig ihm sein ideal passendes Fahrrad ist. Das kann weitergenutzt werden, bei Bedarf einfach mit Anhänger. Dies ist ein nicht zu unterschätzender weiterer Vorteil des Anhängers gegenüber dem Lastenfahrrad. Die meisten Lastenräder sind nur in einer Einheitsgröße erhältlich und lassen sich ergonomisch kaum anpassen an geometrische Vorlieben und körperliche Gegebenheiten.

So kann perspektivisch jede neue E-Bike-Generation mit all ihren Vorteilen gleich als motorisierter Lastentransporter extrem flexibel genutzt werden.

Zukunftsfähig und haltbar

Verantwortung

Die gesamte Entstehungsgeschichte von Hinterher beruht auf den eigenen Erfahrungen im täglichen städtischen Verkehrskollaps und mit industriellen Wegwerfprodukten. Hinterher sollte von Anfang an nicht nur einen positiven Beitrag zur Verkehrswende und damit zum Klimaschutz leisten. Wir wollten (und wollen!) die gesamte Firma in ALLEN Aspekten ihrer Existenz nach den Kriterien eines nachhaltigen Wirtschaftens, einer lebenswerten Gesellschaft und den Grundsätzen der Gemeinwohlökonomie ausrichten. Ein ehrgeiziges Ziel, das an vielen Kreuzungspunkten der eigenen Firmenentwicklung scheitern kann und immer wieder existentiell in Frage gestellt wird durch die zahlreichen Hindernisse, die einem solchen Ziel entgegenstehen. Billigproduktion in Asien (mit allen Folgen, die wir alle kennen), Verwaltungsaufwand und erstickende Vorschriften, Standortkosten und zahlreiche andere Faktoren spielen hier eine Rolle, ebenso wie die billigen Kopien unserer aufwendig entwickelten Ideen.

Gleichwohl arbeiten wir unentwegt daran, alle Aspekte zu betrachten und wo irgendwie möglich zu beachten. Stichworte sind regionale Produktion (die meisten unserer Zulieferer kommen aus Süddeutschland, nur sehr wenige aus dem europäischen Ausland und gar keine aus Fernost), Zero Waste (wir produzieren fast keinen Müll und verwerten ca. 98% all unserer Verpackungen wieder), Kreislaufwirtschaft, ökologische Verpackungen, der CO2-Fussabdruck der Firma und ihrer Mitarbeiter, die eigene Mobilität (alle Mitarbeiter werden dazu motiviert, Fahrrad oder E-Bike zu fahren. Wir haben eine eigene Fahrrad-Servicewerkstatt für die Mitarbeiter eingerichtet) u.v.m.

Die eigenen Produkte, Fahrradanhänger, helfen dabei, den Mobilitätswandel zu verwirklichen. Alle Produkt- und Materialentscheidungen werden nach diesen Kriterien abgewogen und grundsätzlich werden so wenig erdölbasierte oder umweltschädliche Materialien eingesetzt wie irgendwie möglich.

Doch gibt es zweifellos noch viele Herausforderungen auf dem Weg zu einer vollständig nachhaltigen Wirtschaftsweise. Lassen Sie uns gemeinsam versuchen, diesen Weg konsequent weiterzugehen. Wir freuen uns über jeden kleinen Schritt!