Ratgeber

Wie finde ich den passenden Fahrradanhänger für den Lastentransport? Welchen Anhänger empfehlen wir zum Einkaufen und welchen für die Fahrradtour? Auf dieser Seite versuchen wir, ein paar Tipps zu geben, wie Sie den richtigen Fahrradanhänger finden. Bitte schauen Sie auch in unseren umfangreichen FAQs nach weiteren Themen. Gerne können Sie uns auch telefonisch oder per email Ihre Fragen stellen.

Inhaltsverzeichnis

Größe: Welche Fahrradanhängergröße ist die richtige für mich?

Alltag: Der passende Fahrradanhänger für den Alltag und zum Einkaufen

Große Transporte: Der beste Anhänger für größere Einkäufe und Transporte

Gewerblich: Der beste Fahrradanhänger für gewerbliche Lastentransporte

Auflaufbremse: Braucht mein Fahrradanhänger eine Auflaufbremse?

Radtouren: Der besten Fahrradanhänger für Fahrradtouren

Hundetransport: Der beste Fahrradanhänger für den Hundetransport

Federung: Ist eine Federung am Hundeanhänger sinnvoll und notwendig?

Kupplung: Welche Kupplung passt an mein Fahrrad?

Welche Fahrradanhängergröße ist die richtige für mich?

Welcher Fahrradanhänger ist der richtige für mich? Ratgeber und Entscheidungshilfe

Gehen Sie gedanklich kurz durch, wozu Sie den Anhänger hauptsächlich einsetzen möchten. Wir starten in unserer Beratung eigentlich immer mit dem Modell Hmax und der Frage, was Sie damit vorhaben. Dessen Größe eignet sich sehr gut für die typischen Alltagstransporte und Einkäufe. Seine Ladefläche misst 71 x 51 cm (Innenmaß der Ladefläche, LxB). Legen Sie mit einem Zollstock, einer Decke oder einer Zeitung diese Ladefläche auf den Boden aus, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie groß der Anhänger ist. Vielleicht haben Sie bereits Kisten, Kästen oder Taschen, die unbedingt auf den Fahrradanhänger passen müssen? Oder die Hobbyausrüstung oder Hundebox? Wenn Sie die Sachen erst gar nicht auf die Ladefläche des Hmax bekommen oder zu sehr in die Höhe stapeln müssen, dann wäre dieser Anhänger zu klein und Sie könnten sich das nächstgrößere Modelle testweise auslegen. In unserer Kundengalerie können Sie sich anschauen, was in der Realität mit unseren Anhängern transportiert wird. Hier finden Sie Beispielfotos vom Modell Hmax und allen anderen Modellen. Achten Sie beim Austesten von Kisten und Kästen auch darauf, dass ein kleines Stück des Anhängerbodens in Längsrichtung frei bleibt. Denn durch die dreieckige Ausfräsung im Anhängerboden kann die Deichsel hindurchgesteckt werden, wenn man den Fahrradanhänger auch als Handwagen benutzen möchte. Beim Hmax (und unseren anderen Modellen) sind das ca. 4-5 cm, die von der Länge der Ladefläche abgezogen werden müssten. Eine Kiste dürfte beim Hmax also maximal 65 cm lang sein (71cm – 5 cm = 66 cm).

Der passende Fahrradanhänger zum Einkaufen

Suchen Sie einen Fahrradanhänger für die typischen Alltagseinkäufe? Für die Fahrt zum Wochenmarkt, Supermarkt oder auch mal zum Baumarkt? Dann empfehlen wir unser Modell Hmax bzw. Hmax light. Dieses Modell hat eine tolle Balance aus Transportkapazität, Eigengewicht und Alltagstauglichkeit durch seine vergleichsweise handliche Größe. Auf diesen Fahrradanhänger passen auch zwei Bierkästen oder mehrere kleine Wasserkästen nebeneinander. Man bekommt den Weihnachtsbaum mit ein wenig Improvisation genauso transportiert wie ein Kinderfahrrad. Auch Grünschnitt aus dem Garten oder ein kleiner Hund passen problemlos drauf. Der Hmax ist zudem auch als Handwagen so klein und kompakt, dass man ihn fast überall mit hinein nehmen kann. Er passt durch alle Standardtüren und durch alle Gänge im Supermarkt. Auch in Bus und Bahn ist er vergleichsweise unproblematisch mitzunehmen und lässt sich im Zweifelsfall sofort soweit auseinanderbauen (Laufräder abziehen), dass er offiziell gar kein Fahrradanhänger mehr ist und als Gepäckstück durchgeht.

Welches Zubehör sinnvoll ist
Um mit dem Hmax für alles im Alltag gewappnet zu sein, würden wir noch eine Gummimatte empfehlen, die die Ladefläche vor Verkratzungen schützt und die Ladung gegen das Verrutschen sichert. Für kleinteilige Einkäufe benötigen Sie eine Box, Tasche oder Kiste, damit das Gemüse und die Milch nicht vom Fahrradanhänger rollen oder in die Speichen der Laufräder kommen. Wir bieten dafür unsere Holzbordwand oder unsere Alubox an. Sie können aber auch jede andere Kiste, Box oder Tasche auf unsere Anhänger stellen, wenn sie drauf passen.

Der Fahrradanhänger für größere Einkäufe

Wer häufig viel einkaufen möchte, den empfehlen wir unseren Fahrradanhänger Hxxl bzw. Hxxl light oder auch den Hxxxl für passionierte Radfahrer, die beinahe alles mit dem Rad erledigen. Auf die Ladefläche des Hxxl von 84x61 cm (Innenmaß, LxB) passt schon enorm viel drauf. Dieses Modell hat zudem eine Besonderheit: Es ist von der Größe seiner Ladefläche so ausgelegt, dass zwei Euroboxen nebeneinander passen (und übereinander gestapelt werden können). Euronormboxen sind 60x40 cm große Kunststoffboxen, die in der Industrie und Lagerhaltung millionenfach eingesetzt werden. Vielleicht kennen Sie sie vom Bäcker oder Wochenmarktstand. Es gibt sie mit geschlossenen Seitenwänden oder korbähnlich durchbrochen. Es gibt Euroboxen zum Zusammenfalten und in verschiedenen Bauhöhen, mit Deckel oder ohne. Wasserdicht sind sie nicht, aber sehr kostengünstig und praktisch, gerade auch, wenn Sie Gartenabfälle transportieren möchten oder eine einfache, preisgünstige Transportmöglichkeit suchen. Wir empfehlen Euroboxen von der Firma Auer Packaging (ohne dass wir irgendeine Verbindung zu dieser Firma hätten).

Der passende Fahrradanhänger für die gewerbliche Nutzung

Grundsätzlich können Sie jedes Modell von uns auch gewerblich nutzen, denn nicht zwangsläufig benötigt man für die gewerbliche Nutzung automatisch ein bestimmtes oder besonders großes Modell. Meistens ist die Auswahl der richtigen Fahrradanhängergröße für das Gewerbe auch einfacher, denn im gewerblichen Einsatz wird häufig immer das gleiche transportiert und die Anforderungen sind klarer definiert. Prüfen Sie auch hier durch das reale Austesten der Anhängergröße mit einer einfachen Schablone oder dem Zollstock, ob Ihre typische Ladung auf die Ladefläche passt. Da der gewerbliche Einsatz meistens viel häufiger als die private Einkaufsfahrt stattfindet, empfehlen wir grundsätzlich eine verstärkte Ausstattung unserer Fahrradanhänger. Gewerblich genutzte Werkzeuge werden generell stärker beansprucht.
Wir beraten Sie gerne auch ausführlich am Telefon oder per Mail, wenn Sie uns Ihren Einsatzzweck mitteilen. Sie können sich zudem in unserer Kundengalerie alle Fahrradanhänger anzeigen lassen, die gewerblich genutzt werden.

Braucht mein Fahrradanhänger eine Auflaufbremse?

Die kurze Antwort: Nein. Wir empfehlen eine Auflaufbremse nur bei (extremer) gewerblicher Nutzung, wenn permanent mit sehr schweren Lasten und starken E-Bikes gefahren wird.

Man kennt sie von schweren Autoanhängern und Wohnwägen. Aber auch für Fahrradanhänger gibt es Auflaufbremsen. Wir wollen hier ein paar Grundlagen erklären und auch etliche Missverständnisse ausräumen, die über Auflaufbremsen an Fahrradanhängern in Foren etc. im Umlauf sind oder von manchen Herstellern verbreitet werden. Zunächst einmal: Entgegen vielen Meinungen ist in Deutschland keine Auflaufbremse ab einem bestimmten Anhängergewicht vorgeschrieben.

Wie funktioniert eine Auflaufbremse?
Eine Auflaufbremse ist eine technische Vorrichtung am Anhänger, die ihn automatisch und ohne eigenes Zutun abbremst, wenn das Zugfahrrad ausreichend stark verzögert. Das Fahrrad stoppt, der Anhänger will noch weiter und genau mit dieser „Weiterbewegung" kann der Anhänger quasi selbst die Bremse ziehen. Eine tolle Sache, denn insbesondere schwere Anhänger schieben beim Bremsen ganz schön von hinten. Eine Auflaufbremse ist also ein großes Sicherheitsplus für bestimmte Anwendungsprofile. Was man jedoch wissen muss: Eine Auflaufbremse entlastet nicht automatisch die Fahrradbremse. Denn erst wenn man ausreichend stark mit dem Fahrrad abbremst, merkt die Auflaufbremse überhaupt, dass sie jetzt ebenfalls bremsen soll. In der Regel will man beim normalen Fahrradfahren nie so scharf bremsen, wie es die Auflaufbremse zum Auslösen bräuchte.

Könnte man die Auflaufbremse nicht so einstellen, dass sie auch beim sanfteren Abbremsen auslöst? Das wäre technisch einfach zu lösen, etwa durch eine sehr weiche und nachgiebige Feder im Auflaufbremssystem. Allerdings hätte dies zur Folge, dass der Anhänger auch häufig in ungewollten Situationen plötzlich bremsen würde, was tatsächlich gefährlich ist. Denn zwischen Fahrrad und Anhänger treten relativ viele Geschwindigkeitsunterschiede auf, nicht nur beim Bremsen, sondern auch beim Anfahren oder beim Überfahren von Hindernissen oder in Kurven, beim rollen lassen oder rückwärts schieben. Diese eher schwächeren Geschwindigkeitsdifferenzen zwischen Fahrrad und Anhänger würden bei einer zu weichen Auslösehärte der Auflaufbremse bereits ausreichen, um den Bremsvorgang auszulösen.

Ab welchem Ladungsgewicht ist eine Auflaufbremse sinnvoll?
Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten, denn das Gesamtgewicht von Fahrradanhänger und Ladung ist nur ein Faktor, den es bei dieser Frage zu berücksichtigen gilt. Weitere Faktoren sind die Geschwindigkeit, mit der man unterwegs ist, die Topographie, das eigene Gewicht und die Nutzungshäufigkeit sowie die grundsätzliche Bereitschaft, sein Fahrverhalten an die Verhältnisse anzupassen. Grundsätzlich gilt aber, daß Sie einen nur selten mit großen Gewichten (d.h. 80 - 100 kg) belasteten Anhänger mit guten Fahrradbremsen und vorsichtiger Fahrweise sicher bewegen können.

Die meisten Fahrradanhänger in Deutschland fahren ohne Auflaufbremse
Fangen wir mit einem Überblick an, wie Fahrradanhänger momentan in Deutschland genutzt werden. Am weitesten sind in Deutschland Kinderfahrradanhänger verbreitet. Diese werden mit ein oder zwei Kindern samt Zuladung bewegt und erreichen häufig ein Gesamtgewicht von ca. 45 kg (12-14 kg Eigengewicht des Kinderanhängers plus zwei Kinder und häufig ein wenig Gepäck). Kein Kinderfahrradanhänger verfügt über eine Auflaufbremse. Heißt das, dass sie nicht notwendig ist? Man kann davon ausgehen, sonst hätten sich während vieler Jahrzehnte so viele Unfälle ereignet, dass entweder der Gesetzgeber oder die Hersteller der Fahrradanhänger reagiert und eine Auflaufbremse an Kinderanhängern zur Pflicht bzw. zum Standard gemacht hätten.

Natürlich kann ein Fahrradanhänger mit 45 kg Gesamtgewicht auch ordentlich schieben, wenn stark gebremst wird. Man muss entsprechend angepasst und mit geringerer Geschwindigkeit fahren als ohne Fahrradanhänger. Angepasst fahren muss man aber generell im Straßenverkehr, etwa bei Regen, bei schlechter Straße, viel Wind oder bergab.

Auch bei den am Markt verbreiteten Fahrradlastenanhängern verfügt nur ein verschwindend geringer Teil über eine Auflaufbremse. Das mag auch historische Gründe haben, denn sehr schwere Lasten wurden vor dem Aufkommen leistungsfähiger E-Bikes wohl nur in Ausnahmefällen regelmäßig gewerblich mit dem Fahrradlastenanhänger bewegt. Und nur für diese kleine Zielgruppe ist eine Auflaufbremse überhaupt sinnvoll, da sowohl die Kosten als auch die Komplexität eines Fahrradanhängers enorm steigen durch den Einbau einer Auflaufbremse.

Man kann auch mehr als 45 kg ohne Auflaufbremse bewegen
Wir halten es für vertretbar, auch mit höheren Gesamtgewichten als 45 kg ohne Auflaufbremse im Straßenverkehr unterwegs zu sein. Vorausgesetzt, man fährt angepasst und verfügt über eine gute Bremsanlage am Fahrrad. Selbst 100 kg können vorsichtig und mit geringer Geschwindigkeit ohne Auflaufbremse gefahren werden, wenn man nicht gerade einen Alpenpass herunterfahren muss (wobei ausgerechnet bei Passabfahrten eine Auflaufbremse gar nichts bringt, ausser bei Notbremsungen). Hierbei ist es wichtig zu bedenken, dass das Gewicht der Fahrerin oder des Fahrers auch eine Rolle dabei spielt, wie gut sich ein Gespann abremsen lässt. Sehr leichte Fahrerinnen und Fahrer werden leichter von einem Fahrradanhänger beim Bremsen weggeschoben.

Wer ständig mit einem sehr schwerem Anhänger fährt, für den ist eine Auflaufbremse sinnvoll
Das Gesamtgewicht des Fahrradanhängers spielt also eine Rolle bei der Frage, ob man unbedingt eine Auflaufbremse am Fahrradanhänger benötigt. Wir meinen, dass diese Frage jedoch nicht die Hauptrolle spielt. Entscheidender für die Alltagspraxis ist, wie häufig mit sehr schweren Ladungen gefahren wird und wie schnell. Dabei haben private Nutzerinnen und Nutzer eines Fahrradanhängers meistens weniger Zeitdruck als Menschen, die einen Anhänger gewerblich nutzen. Sie können ihren Fahrradanhänger auch mal mit 80 oder 100 kg langsam und vorsichtig ohne Auflaufbremse fahren, z.B bei einem Umzug oder wenn schwere Sachen zum Sperrmüll transportiert werden. Dass man da vorsichtiger fährt, versteht sich von selbst. Auch gewerbliche Nutzerinnen und Nutzer sollten angepasst fahren, auch weil alle Bauteile über Gebühr strapaziert werden, wenn man voll beladen über Bürgersteige oder Schlaglöcher brettert. Aber wer beruflich ständig mit einer schweren Ladung und einem starken E-Bike unterwegs ist, kann und will nicht ständig nur langsam fahren. Für genau diese Zielgruppe ist eine Auflaufbremse ein Sicherheitsplus und eine Investition, die in einem angemessenen Verhältnis zur Nutzungsintensität steht.

Dazu sollte man aber bedenken, daß ein Auflaufbremssystem, das vor allem bei sehr schweren und gewerblich benutzten Anhängern verwendet wird, auch genau für diesen Zweck dimensioniert sein - einschliesslich aller anderen Komponenten, die am Anhänger zum Einsatz kommen!

Das Auflaufbremssystem von Hinterher
Wir haben zusammen mit einem Fahrzeugingenieur aus der Autobranche über einen mehrjährigen Entwicklungs- und Testprozeß ein Auflaufbremssystem entwickelt, das sich in unser Baukastensystem integriert und viele Vorteile des Hinterher-Konzeptes mitbringt: Abnehmbare Laufräder, abnehmbare Deichsel, hochwertige Teile in einem kompakten Baukörper, die alle im Bedarfsfall ausgetauscht werden können und reparierbar sind. Wir sind von diesem Auflaufbremssystem überzeugt und haben sehr viel Entwicklungsarbeit mit Partnern und Zulieferern in dieses Projekt investiert. Und im Gegensatz zu anderen Auflaufbremssystemen verwenden wir nicht nur unser Schwerlastdeichselsystem, sondern auch Scheibenbremsen von Shimano, die für die hohen Gewichte, die Hitzeabfuhr und die Belastungen sehr viel besser geeignet sind als zum Beispiel Trommelbremsen. Trommelbremsen werden praktisch gar nicht mehr an Lastenrädern, Downhillbikes, Tandems oder Pedelecs eingesetzt, mit gutem Grund. Sowohl hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit, als auch in Bezug auf Abnutzung und Wartung sind sie einer Scheibenbremse deutlich unterlegen.

Gleichwohl wir von der Qualität und der Funktion unseres Auflaufbremssystems überzeugt sind, empfehlen wir es selbst gewerblichen Kunden nur in besonderen Ausnahmefällen. Wir bieten deshalb unser Auflaufbremssystem auch nicht als Ausstattungsvariante in unserem Anhängerkonfigurator an. Dies würde bereits suggerieren, dass eine Auflaufbremse für jeden Anhänger eine sinnvolle und relativ häufig gewählte Ausstattung wäre. Doch nur sehr wenige Nutzerinnen und Nutzer haben ein Anwendungsprofil, für das sie tatsächlich von einer Auflaufbremse profitieren. Selbst einige Paketdienste unter unseren Kunden fahren schwer beladene 500-Liter-Boxenanhänger explizit ohne Auflaufbremssystem wegen des deutlich geringeren Wartungsaufwandes und der einfacheren Service- und Reparaturarbeiten.

Fazit:
Fast alle Fahrradanhänger in Deutschland sind ohne Auflaufbremse unterwegs. Das hat seinen Grund. Fahrradanhänger ohne Auflaufbremse sind günstiger, weniger komplex und weniger wartungsanfällig. Zudem benötigen Auflaufbremssysteme eine ausreichend starke Verzögerung, damit sie ebenfalls mit dem Bremsen anfangen. Dies ist vor allem bei abrupten Bremsmanövern der Fall. Im Alltagsbetrieb trägt also das Fahrrad mit seiner Bremsanlage die Hauptlast beim Bremsen. Deshalb sollte man an seinem Fahrrad eine möglichst gute Bremsanlage haben sowie robuste Fahrradrahmen, wenn man Fahrradanhänger mit schweren Lasten bewegt.

Wer gewerblich und täglich schwere Transporte mit einem starken E-Bike bewegt, für den ist eine Auflaufbremse am Fahrradanhänger u.U. sinnvoll. Alle anderen können meistens angepasster und langsamer fahren, wenn sie merken, dass der Anhänger stärker schiebt.

Der beste Fahrradanhänger für Fahrradtouren

Bei manchen Fahrradtouren reichen Fahrradtaschen nicht mehr aus, sei es, dass eine spezielle Ausrüstung mit muss, die Familie auf Radtour geht oder mehr Proviant für abgelegene Gegenden mitgeführt werden soll. Unsere Fahrradanhänger wurden schon im australischen Outback, in Kambodscha und in Europa auf Tour eingesetzt. Wichtig bei Radtouren, gerade wenn es auf die lange Radreise in abgelegene Regionen und auf schlechte Schotterpisten geht, ist die richtige Reifenwahl und eine Verstärkung von Achse und Deichsel. Auch für die Radtour würden wir grundsätzlich unser Modell Hmax bzw. Hmax light empfehlen. Nicht zu groß, nicht zu klein und dabei noch sehr leicht. Hier finden Sie eine Übersicht an Kundenbildern von Hinterher-Modellen, die auf Radreisen im Einsatz sind.

Welches Zubehör empfehlen wir für den Tourenanhänger?
Für den speziell für Radtouren ausgelegten Fahrradanhänger würden wir auf die Gummimatte verzichten und möglichst leichte Transportbehältnisse für Gepäck und Ausrüstung verwenden. Wir sind große Fans der Firma Ortlieb, die tolle Packtaschen in Deutschland herstellt. Wer seinen Hinterher auch als kleinen Campingtisch nutzen möchte, für den bietet sich unser Campingtisch-Set an. Dadurch wird das Chassis zum Tisch. Dazu noch leichte Campingstühle, wie zum Beispiel von der Firma Helinox und fertig ist ein leichtes und doch bequemes „Esszimmer“.

Fahrradanhänger für den Hundetransport

Das tolle unseres Fahrradanhängerkonzeptes ist, dass alles damit transportiert werden kann, was drauf passt. Das bezieht sich auch auf Hundeboxen. Zwar bieten wir keinen schlüsselfertigen Hundeanhänger an, denn Hundetransportboxen haben wir aus Lagerhaltungsgründen nicht im Sortiment. Aber man kann sich seinen Hinterher spezifisch für den Hundetransport optimiert ausstatten lassen. Unsere Fahrradanhänger sind so robust bzw. lassen sich so robust konfigurieren, dass auch sehr große und schwere Hunde oder zwei Hunde damit transportiert werden können. Und natürlich kann man mit unserem Fahrradanhänger auch viele andere Dinge transportieren. Einer für Alles! Auch hier ist unser Tipp: Legen Sie sich die Maße der Ladefläche eines unserer Modelle auf dem Boden aus. Lassen Sie Ihren Hund darauf Platz nehmen oder stellen Sie die Hundebox darauf, um die richtige Anhängergröße zu überprüfen.

Welches Zubehör empfehlen wir für den Hundeanhänger?
Wir empfehlen beim Hundeanhänger möglichst dicke Reifen: Super Moto X oder Schwalbe Smart Sam. Diese Reifen bieten viel Volumen und können dementsprechend mit niedrigem Luftdruck gefahren werden. Dadurch bügeln sie viele kleine Vibrationen und Stöße glatt. Als zusätzliches Zubehör bieten sich noch die Radschützer an, die komplett die Laufräder vor dem Kontakt mit der Ladefläche schützen. Hier kommt es darauf an, wie der Hund auf dem Anhänger transportiert wird und ob die Hundetransportbox seitlich offen ist oder ein Fenster hat. Die Radschützer schützen die Hundebox auch vor Dreck und Spritzwasser. Der Großteil des Drecks und Spritzwassers wird jedoch vom Fahrrad auf den Hundeanhänger gespritzt. Hier empfehlen wir, am Schutzblech des Hinterrads einen Spritzschutzlappen anzubringen, den wir ebenfalls im Zubehörprogramm haben.

Sollten Sie einen großen und schweren Hund transportieren, der auch selbst auf die Ladefläche steigen kann, dann ist ein robuster Ständer am Fahrradanhänger sinnvoll. Hier empfehlen wir unseren Ursus-Zweibeinständer, der sich bei jedem Fahrradanhängermodell hinzuwählen lässt. Soll der Hundeanhänger komplett abgestützt sein, dann können auch an der Heckseite des Anhängers absenkbare Stützen montiert werden.

Alles zum Thema Federung am Hundeanhänger

Eine „gute“ Federung wäre sowohl am Hundeanhänger als auch am Lastenanhänger sinnvoll und würde den Komfort für den Hund (und die Fahrerin oder den Fahrer) auf schlechten Straßen erhöhen. Aber eine “gute” Federung ist eindeutig eine Preisfrage. Man sollte die Federungssysteme, die derzeit bei gängigen Hundeanhängern und anderen Fahrradanhängern verbaut werden, in ihrer Wirkung nicht überbewerten. Wer eine Vorstellung davon hat, dass ein brauchbarer Dämpfer am Mountainbike für die Hinterradfederung alleine schon mehrere hundert Euro kostet, bekommt einen Eindruck davon, wie einfach die Federungssysteme an Hundeanhängern (oder auch an Kinderanhängern) sind und dass sie vergleichsweise primitiv funktionieren. Diese Teile kosten wenige Euro und sind nicht annähernd so ausgefeilt wie die Federungssysteme beim Mountainbike. Im Moment sehen wir aber noch kein Potential für ein hochwertiges Federungssystem, das einen Aufpreis von mehreren hundert Euro und eine vergrößerte Komplexität und damit Wartungsanfälligkeit des Anhängers mit sich bringen würde. Und unsere Anhänger werden sehr oft weit über das zulässige Mass beansprucht. Ein Federungssystem sollte das ebenso aushalten können, wie alle unsere übrigen Komponenten.

Wie eine Federung beim Fahrradanhänger und Hundeanhänger funktionert
Überfährt ein gefederter Anhänger eine Unebenheit, dann kann das Laufrad dank der Federung nach oben ausweichen und nicht der gesamte Anhänger wird in die Höhe gehoben. Im Idealfall bekommt der Hund auf dem Anhänger gar nicht mit, dass das Laufrad gerade einen Ausflug in seine Richtung unternimmt. Damit das Laufrad nicht einfach ungebremst nach oben schießt und irgendwo anschlägt, braucht es eine Federung, also etwas, das ihm Widerstand leistet. Nicht zu viel Widerstand, sonst könnte das Laufrad ja nicht mehr nach oben ausweichen. Aber das Laufrad darf auch nicht auf zu wenig Widerstand treffen, sonst würde es nach wie vor nach oben durchschlagen und den Anhänger beschädigen. Dieses Federelement kann eine Stahlfeder sein, die zusammengedrückt wird oder ein Elastomer, welches ebenfalls komprimiert wird. Das Laufrad kann auch an einer Blattfeder hängen, die sich nach oben biegen kann. Damit die Federung richtig funktioniert, muss man sie auf das Ladungsgewicht abstimmen, sonst hat die Federung zu viel oder zu wenig Widerstand, wenn das Laufrad sich bei einer Unebenheit nach oben bewegt. Das können Elastomere in verschiedenen Härtegraden sein oder Stahlfedern in verschiedenen Härten. Bei hochwertigen Mountainbikefederungen ist es Luft, die in einer Kammer zusammengedrückt wird. Je nachdem, wie viel Luft in der Kammer ist, kann der Härtegrad der Federung beeinflusst werden.
Beim Fahrradanhänger oder Hundeanhänger gibt es gegenüber dem Mountainbike die Besonderheit, dass die Anhänger auch häufig unbeladen benutzt werden oder mit einem ziemlich breiten Gewichtsspektrum (kein Gewicht bis voll beladen). Dies macht es extrem schwierig, das Federungssystem trotz einer progressiven Federkennlinie (siehe weiter unten) für die unterschiedlichen Beladungsgewichte gleichermaßen gut abzustimmen.

Warum benötigt eine Federung einen Dämpfer?
Die Federung ist aber nur die halbe Miete bei einem Federungssystem, denn es fehlt noch der Dämpfer. Nehmen wir an, das Laufrad wurde von einer Unebenheit in die Höhe gehoben und drückt durch diese Bewegung eine Stahlfeder oder ein Elastomer zusammen. Was passiert als nächstes? Sobald das Hindernis überrollt wurde, sinkt das Laufrad wieder nach unten und wird zudem von der zusammengedrückten Stahlfeder oder dem Elastomer zusätzlich nach unten gedrückt. Ist das Laufrad wieder in seiner normalen Position angekommen, sollte es dort bleiben, denn vielleicht kommt ja gleich schon die nächste Unebenheit, wo es wieder nach oben ausweichen muss. Allerdings würde das Laufrad ohne Dämpfer weiter hin und her schwingen, wie eine Schaukel auf dem Spielplatz, wo gerade ein Kind abgesprungen ist. Das ist unangenehm fürs Fahren und zudem schlecht, wenn die nächste Erschütterung auftritt und das Laufrad noch nach schwinkt und sich gerade ohnehin bereits oben befindet. Dann hat es kaum noch eine Möglichkeit, noch weiter nach oben auszuweichen und den Stoß vom Anhänger fernzuhalten. Aus diesem Grund soll das Laufrad sofort abgremst werden, sobald es wieder von oben nach unten zurückschwinkt. Dazu ist der Dämpfer da, der es bremsen soll.
Wie auch bei der Federung gibt es beim Dämpfer verschiedene Konzepte, wie eine „Entschleunigung“ beim Ausfedern erreicht werden soll. Manche Federungssysteme, wie Blattfedern, erreichen dies durch Reibung. Blattfedern werden gerne an Kinderanhängern verbaut. Hier sind vereinfacht gesagt zwei Metallbänder übereinander gelegt und an einem Ende ist das Rad befestigt. Die Metallbänder können sich nach oben biegen und federn wieder nach unten. Da die Metallbänder doppellagig verwendet werden, treffen sie beim Zurückschwingen aufeinander und bauen die Bewegung durch Reibung ab. Das funktioniert bei Kinderanhängern eher leidlich. Wer einmal hinter einem Kinderanhänger mit Blattfedern herfährt wird feststellen, dass diese eigentlich permanent am Schaukeln sind. Die Kinder beruhigt es vielleicht, aber es fährt sich für die Fahrerin oder den Fahrer nicht besonders gut und die Federwirkung nimmt auch ab, wenn ein Hindernis auftritt, wenn das Laufrad gerade ohnehin bereits nach oben schaukelt.
Bei Elastomeren ist die Dämpfung gewissermaßen Teil des Materials, da dieses relativ schlecht Energie speichern und wieder abgeben kann. Stahl- und Luftfederungen werden meistens mit einem Hydraulikdämpfer kombiniert, wo durch die Bewegung eines Kolbens in einer zähen Flüssigkeit (dem Öl) eine Bremswirkung passiert.

Erst weich, dann hart oder wie eine Federung ansprechen sollte
Beim Hundeanhänger (wie auch beim Kinderanhänger oder Lastenanhänger) gibt es für die Federung die Herausforderung, dass sie sehr fein und empfindlich reagieren soll. Gleichzeitig sollen starke Stöße natürlich nicht dazu führen, dass die Federung durchschlägt und Schäden verursacht. Man spricht hier von einer progressiven Federkennlinie. Diese spricht leicht an, baut aber immer stärkeren Widerstand auf, je stärker die Stöße werden. Das ist wichtig, wenn man z.B. mit dem Hundeanhänger über einen großen Bordstein fährt und ein heftiger Stoß abgefangen werden muss. Gleichzeitig möchte man, dass der Anhänger aber auch schon bei kleinen Huckeln anspricht. Man kann sich das Prinzip einer progressiven Federung vorstellen wie einen Matratzenberg, den man aufgeschichtet hat, um aus verschiedenen Höhen in ihn hineinzuspringen. Ganz unten liegen einige harte Matratzen und weiter oben weiche. Ganz oben dann die weichen Daunenkissen. Für das Springen aus geringer Höhe trifft man nur auf die obere Schicht von Kissen und weichen Matratzen und man landet komfortabel. Wer aber aus größerer Höhe auf die Matratzen springt, bringt so viel Energie mit, dass die weichen Kissen und Matratzen durchschlagen und man bis zum Boden aufprallen würde. Deshalb müssen ganz unten ein paar Lagen harter Matratzen liegen, die mehr Energie aufnehmen können.

Wie Fahrradreifen federn
Das Thema Federung umfasst noch weitere Aspekte. Insbesondere sehr schnell aufeinander folgende Stöße kann ein Federungssystem kaum verarbeiten. So schnell ein- und ausfedern können die meisten Systeme gar nicht, wie Vibrationen bei Fahrradgeschwindigkeiten beispielsweise auf Kopfsteinpflaster auftreten. Hier schlägt die Stunde des Reifens. Mit niedrigen Luftdruck und möglichst großem Volumen kann er extrem sensibel und schnell auf kleine Vibrationen reagieren und extrem schnell ein- und ausfedern. Er kann dies, da sich extrem wenig Masse bewegen muss, nämlich das Gummi des Reifens, wenn ein Stoß auftritt. Zudem ist der Federweg, den ein Reifen zurücklegt, vergleichsweise kurz. Das Losbrechmoment, also die Energie, die notwendig ist, damit der Reifen die Verformung beginnt, ist sehr gering, weshalb er auch auf kleinste Unebenheiten reagieren kann.

Grosse Laufräder reduzieren ebenfalls Erschütterungen
Laufräder federn? Nicht direkt. Im Gegensatz zu einem Reifen verformt sich ja nicht das gesamte Laufrad, wenn es auf ein Hindernis stößt. Aber ein großes Laufrad braucht weniger Kraft, um eine Unebenheit zu überwinden. Stellen Sie sich vor, Sie wollen mit einem Einkaufswagen einen Bordstein hochfahren. Das kleine Rad des Einkaufswagens muss extrem steil nach oben, ja quasi senkrecht den Bordstein hinaufrollen. Da müssen Sie schon gewaltige Kräfte aufwenden, um das möglich zu machen. Stellen Sie sich die selbe Situation vor nur statt des Einkaufswagens möchten Sie nun Ihr Fahrrad den Bordstein hochschieben. Das sollte problemlos und ohne große Kraftanstrengung klappen. Das Laufrad muss nur ein wenig und viel flacher bergauf fahren, um auf den „Gipfel“ des Bordsteins zu kommen.

Die Masse macht´s
Je schwerer ein Fahrradanhänger oder Hundeanhänger beladen wird, desto ruhiger fährt er auch ohne Federungssystem. Eine große Masse sorgt dafür, dass der Anhänger viel seltener von Unebenheiten in die Höhe gehoben werden kann. Man kennt das von Schiffen. Schiffe mit viel Masse bügeln über große Wellen einfach drüber, ohne stark von diesen beeinflusst zu werden. Kleinere Boote mit geringerer Masse, die auf die gleichen Wellen treffen, werden hingegen viel kräftiger von den Wellen emporgehoben. Für alle, die einen großen Hund mit dem Fahrradanhänger ausfahren möchten, sind das gute Nachrichten. Für große Hunde sind Federungssysteme viel weniger wichtig, da ein Großteil der Erschütterungen allein schon durch die große Masse des Hundeanhängers nicht auftreten.

Fazit
Ein Federungssystem beim Hundeanhänger und Fahrradanhänger ist sinnvoll, sollte aber auch nicht überbewertet werden. Dazu sind die Federungssysteme beim Fahrradanhänger angesichts des komplexen Feder- und Dämpfungsprozesse viel zu primitiv. Wunder darf man sich von diesen Federungen also nicht erwarten, denn eine state-of-the-art Federung würde für einen Fahrradanhänger allein schon um die 500 Euro kosten und ist am Markt momentan so gut wie nicht erhältlich. Man kommt auch ohne Federung beim Hundeanhänger aus, wenn man möglichst großvolumige Reifen mit geringem Luftdruck fährt und zudem einen Hundeanhänger wählt, dessen Laufräder einen möglichst großen Durchmesser besitzen (mindestens 20 Zoll Laufräder). Große Laufräder rollen leichter über Hindernisse, weil ihr Anstellwinkel relativ flach ist. Zudem fährt ein Fahrradanhänger auch automatisch durch viel Masse ruhiger. Je schwerer der Hund oder die Ladung im Anhänger ist, desto ruhiger fährt er und desto weniger wird er von kleinen und mittelgroßen Erschütterungen beinflusst. Das ist wie auf See, wo der Tanker durch hohe Wellen unbeeindruckt einfach drüber bügelt und das kleine Schlauchboot daneben Achterbahn fährt. Es ist vor allem der unbeladene Zustand, wo ein Fahrradanhänger aufgrund seines geringen Eigengewichts besonders anfällig für Erschütterungen ist.

Welche Kupplung passt an mein Fahrrad?

Welche Kupplung passt an mein Fahrrad? Diese Frage bekommen wir täglich in vielen Mails und am Telefon gestellt. Wer sich nicht weiter mit der Materie beschäftigen will, kann uns gerne ein Foto von dem Fahrrad oder Pedelec schicken. Unsere Kontaktdaten finden Sie hier. Bitte fotografieren Sie dazu das Hinterrad Ihres Fahrrads von der Seite. Nicht schräg von vorne oder von hinten. Bitte nicht zu nahe fotografieren, wir würden gerne auch noch ein wenig vom Rest des Fahrrads sehen, insbesondere den Fahrradständer.

Für alle, die sich etwas tiefer mit der Materie beschäftigen wollen, haben wir einen Kupplungsfinder angefertigt. Hier finden Sie eine Anleitung, welche Weber-Kupplung an welches Fahrrad passt. Grundsätzlich kann man zwei Orte unterteilen, wo eine Kupplung klassischer Weise am Fahrrad montiert wird.

Die Montage der Kupplung auf der Hinterradachse
Die Hinterradachse ist der beliebteste Ort für die Montage einer Kupplung. Viele Kupplungssysteme auf dem Markt gibt es überhaupt nur in einer Version für genau diese Art der Montage. Dazu zählen die typischen Fahrradanhänger aus dem Baumarkt, aber auch fast alle Kinderfahrradanhänger. Je nachdem, ob das Fahrrad eine Kettenschaltung oder Nabenschaltung besitzt, wird die Kupplung auf der Schnellspannachse oder der Vollachse der Nabenschaltung verklemmt. Die Kupplung wird dabei allein durch den Anpressdruck des Schnellspanners (bei der Kettenschaltung) oder der Hutmutter (bei der Nabenschaltung) in Position gehalten. Eine Sicherung dagegen, dass die Kupplung sich um ihre eigene Achse drehen kann, gibt es nur bei der Weber-Kupplung. Aus diesem Grund ist die Weber-Kupplung bei der Montage auf der Hinterradachse auch etwas spezieller als die gängigen Kupplung der Hersteller von Kinderfahrradanhängern. Der Grund liegt darin, dass das Weber-System für bis zu 100 kg Zuggewicht ausgelegt ist. Deutlich mehr, als sämtliche Kupplungssysteme für Kinderfahrradanhänger oder von günstigen “China-Anhängern”.


Die Besonderheit der Weber-Kupplung: Das Sonderpolygon

Wird die Weber-Kupplung auf der Hinterradachse montiert, so wird zuerst eine Unterlegscheibe mit einer hervorstehenden “Nase” auf die Hinterradachse gesetzt. Diese kleine “Nase” der Unterlegscheibe wird dabei in den Schlitz des Fahrradrahmens geschoben. Diesen Ort am Fahrrad nennt man auch Ausfallende. Weil sich die Unterlegscheibe dank der Nase nun im Fahrradrahmen verklemmen kann, kann sie sich nicht mehr um die Hinterradachse drehen. Sie bleibt also immer in Position. Das ist gut so, denn auf ihrer nach außen zeigenden Seite hat diese Unterlegscheibe eine eckige Verzahnung. In genau diese Verzahnung verzahnt sich dann die eigentliche Weber-Kupplung mit ihrem Blechteil und ist somit ihrerseits gegen das Verdrehen um ihre eigene Achse gesichert. Diese Unterlegscheibe, die bei Weber als “Sonderpolygon” bezeichnet wird, ist mit dafür verantwortlich, dass die Weber-Kupplung ein so robustes und hoch-belastbares Kupplungssystem ist. Denn beim Bremsen und Anfahren mit einem schweren Fahrradanhänger wird permanent an der Fahrradkupplung gezerrt oder geschoben. Der Fahrradanhänger möchte die Kupplung eigentlich immer um die eigene Achse verdrehen.

Sonderpolygone für alle Fälle
Nun gibt es von Seiten der Fahrradhersteller unendlich viele Möglichkeiten, wie sie im Detail ein Fahrrad bauen können. Manche Hersteller bauen den Fahrradrahmen so, dass die Hinterradachse regelrecht nach innen zurückgesetzt wird. Das ist für die Montage der Weber-Kupplung ein Problem, denn die Weber-Kupplung benötigt ein paar Zentimeter Platz, um sich seitlich schräg nach unten zu entfalten. Hier darf sie nicht sofort auf Rahmenrohre treffen. Aus diesem Grund gibt es von Weber verschieden dicke Sonderpolygone, die dabei helfen, die Weber-Kupplung sehr weit nach außen zu versetzen. Benötigt man ein solches Sonderpolygon, dann ist meistens auch die vorhandene Schnellspannachse zu kurz. Hierfür gibt es bei uns im Sortiment eine verlängerte Schnellspannachse.

Sonderpolygon für Nabenschaltungen
Besitzt Ihr Fahrrad oder E-Bike eine Nabenschaltung, z.B. eine Enviolo, Shimano Alfine oder Nexus (Rohloff ist ein eigenes Thema), dann benötigen Sie ebenfalls ein ganz spezielles “Sonderpolygon”. Der Grund dafür ist einfach: Die Nabenschaltung benutzt bereits eine eigene Unterlegscheibe mit einer kleinen “Nase”, die in den Rahmenschlitz des Fahrrads gesteckt wird. So sichert sich das Teil der Nabenschaltung, was sich nicht mit dem Laufrad dreht, gegen sein eigenes Verdrehen. Im Rahmenschlitz (oder Ausfallende) des Fahrrads ist aber immer nur Platz für eine dieser speziellen Unterlegscheiben mit “Nase”. Die Lösung: Die Firma Weber bietet ein Sonderpolygon an, welches auf der innenliegenden Seite die Nabenschaltung gegen ihr Verdrehen sichert und auf der außenliegenden Seite die Weber-Kupplung. Dieses “Sonderpolygon für Nabenschaltung” ist genau auf Ihr vorhandenes Schaltungssystem abgestimmt. Hier finden Sie mehr Informationen dazu.

Die Montage der Weber-Kupplung auf dem Fahrradständer
Man kann eine Fahrradkupplung nicht nur auf der Hinterradachse montieren, sondern auch auf dem Fahrradständer, wenn sich dieser in der Nähe der Hinterradachse befindet. Es gibt zwei Industriestandards bei Fahrradständern. Schauen Sie einmal nach: Ist der Ständer an Ihrem Fahrrad mit zwei sichtbaren Schrauben direkt im Rahmen verschraubt? Super, dann ist es fast immer möglich, die Weber-Kupplung direkt zusammen mit dem Fahrradständer zu montieren. Entweder sind die beiden Schrauben des Fahrradständers 18 mm (Weber EP Kupplung oder Weber EU Kupplung mit Distanzhülsen) oder 40 mm (Weber EH Kupplung) voneinander entfernt. Fast alle Fahrräder mit einer Rohloff Speedhub Nabenschaltung verfügen fast immer über einen dieser beiden Ständerstandards. Ansonsten verfügen viele Fahrräder mit Rohloff-Schaltung auch über verschiebbare Ausfallenden, zum Spannen der Kette. Auch für diese verschiebbaren Ausfallenden gibt es von der Firma Weber eine spezielle Kupplung (Weber ER).

Mein Fahrrad hat eine Steckachse. Welche Kupplung passt?
Immer mehr moderne Pedelecs, Mountainbikes oder Gravelbikes besitzen keinen klassischen Schnellspanner mehr, sondern eine sogenannte Steckachse. Es ist als Laie gar nicht so einfach zu erkennen, ob man eine Schnellspannachse (dünn) oder eine massive Steckachse (dick) am Fahrrad verbaut hat. Denn die eigentliche Achse ist von außen nicht sichtbar. Man sieht nur den Hebel, um die Schnellspannachse zu lösen bzw. um die Steckachse herauszuschrauben. Aber wenn Sie genau hinschauen sehen Sie, dass die Steckachse komplett von dem Fahrradrahmen umgeben ist. Hier gibt es keine offenen Schlitz im Rahmen, indem das Laufrad sitzt. Die Steckachse sieht so aus, als hätten Sie ein Loch mit der Bohrmaschine in den Rahmen gebohrt. Das Loch wird komplett vom Rahmen umschlossen.

So viele Vorteile Steckachsen beim Fahrrad und Pedelc auch haben mögen, für die Montage einer Fahrradkupplung sind sie leider eine teure Herausforderung. Man kann die Steckachse nicht einfach aus dem Rahmen herausschrauben, eine Kupplung durchfädeln und alles wieder draufschrauben. Die Steckachse wäre dann zu kurz. Deshalb haben die großen Hersteller von Kinderanhängern verschiedene Varianten von Steckachsen im Sortiment und es gibt auch einen tollen Drittanbieter, der verschiedene Steckachsen anbietet. Für die Montage der Weber-Kupplung eignen sich diese speziellen Steckachsen allerdings nicht. Denn wir erinnern uns: Die Weber-Kupplung muss aufgrund ihrer großen Belastbarkeit gegen das Verdrehen um ihre eigene Achse gesichert werden. Deshalb baut auch hier die Firma Weber ihre eigene Steckachse. Diese ist an ihren Enden auf zwei Seiten abgeflacht und darauf kann sich die Weber-Kupplung wiederum elegant gegen ihr eigenes Verdrehen sichern. Um die richtige Weber-Steckachse zu finden, müssen Sie die Gewindesteigung Ihrer bisherigen Steckachse herausfinden. Diese ist direkt auf der Steckachse selbst eingraviert. Wir helfen Ihnen ansonsten gerne weiter.

Lastenfahrräder, Falträder, Hinterradmotor - Welche Kupplung passt?
Bei manchen Fahrrädern oder E-Bikes ist es mituntern schwierig, eine Weber-Kupplung zu montieren. Aber wir finden fast immer einen Weg. Ob Lastenfahrrad (Bullitt, Tern GSD, Urban Arrow, Douze, Muli, Chike), Faltrad (Brompton, Birdy) oder Fahrräder von Vanmoof, Cowboy oder Schindelhauer: An alle diese Fahrräder haben wir schon Weber-Kupplungen geschraubt. Eine Herausforderung sind mitunter moderne Pedelecs mit einem Hinterradmotor (Neodrive, Mahle, Goswissdrive, Bafang). Hier ist die Hinterradachse meistens mit 12mm sehr dick und es gibt kein spezielles “Sonderpolygon” von der Firma Weber, welches auch auf die Verdrehsicherung des Motors abgestimmt wäre. Kontaktieren Sie uns in diesem Falle gerne mit Fotos.